Rauchmelder 
 
Symbol Rauchmelder

Schwindende Akzeptanz der Feuerwehr in der Bevölkerung

 

Leider ist vermehrt festzustellen, dass die Akzeptanz der Feuerwehren und der Rettungsdienste in der Bevölkerung stark zurückgeht. So werden vermehrt Stimmen laut, dass sich bei Einsätzen, ob bei Tag oder Nacht, über Ruhestörung beschwert wird, sei es durch das Einschalten des Martinshorn oder durch die Sirene.

Derjenige, der sich in dieser Weise äußert, dem fehlt das nötige Hintergrundwissen.

Alarmierung:
Viele Einheiten der Feuerwehren müssen über die Sirene alarmiert werden, da dies der einzige Weg ist, die Einsatzkräfte so schnell wie möglich zum Gerätehaus zu bekommen und nicht alle Einheiten verfügen über eine komplette Ausstattung von Meldeempfänger.

 

Fahrt zur Einsatzstelle:
Die Fahrt zur Einsatzstelle ist mit der gefährlichste Teil des Einsatzes. Zum einen gilt es, zügig zur Einsatzstelle zu gelangen, zum anderen müssen sonstige Verkehrsteilnehmer auf die besondere Situation aufmerksam gemacht werden, auch zur eigenen Sicherheit.
Dies ist bei dem heutigen Verkehrsaufkommen auch bei uns auf dem Land nicht mehr so einfach. Um Sonder- und Wegerechte in Anspruch nehmen zu dürfen, muss das Einsatzfahrzeug mit blauem Blinklicht und eingeschaltetem Martinshorn fahren. Dies schreibt die Straßenverkehrsordnung in § 35 StVO vor. Diese Vorgehensweise ist erforderlich, damit die Sicherheit aller gewährleistet ist. Bei Nachteinsätzen wird in den meisten Fällen
auf das Martinshorn verzichtet, aber es gibt immer Verkehrssituationen, wo dieses nicht möglich ist.

Als Schlussbetrachtung sollten sich die in ihrer Ruhe gestörten Mitbürger doch bitte einmal fragen, warum die Sirene gegangen ist:

Weil ein oder mehrere Mitbürger in Not geraten oder sogar in Lebensgefahr sind.

Der Sirenenalarm ist gerade in der Nachtzeit unüberhörbar, aber wer nicht zu den Einsatzkräften gehört, kann sich wieder in  seinem Bett rumdrehen und nach kurzer Zeit seinen Schlaf fortsetzen, während die Einsatzkräfte aufstehen müssen und dann  einen oft  stundenlangen Einsatz abarbeiten müssen. Liegt man nach einem Einsatz wieder im Bett,
so schläft man nicht gleich wieder ein, weil das Gesehene einen noch eine Weile beschäftigt. Jeder Einsatz bedeutet eine große Belastung für die Einsatzkräfte der freiwilligen Organisationen, aber alle freiwilligen Helfer nehmen dies auf sich, um anderen, in Not geratenen Menschen, zu helfen.

Vor allen Dingen sollte sich jeder Mensch bewusst sein, dass jeder von uns in eine Situation kommen kann, in der er dringend die Hilfe von Feuerwehr oder Rettungsdienst benötigt. Ein Hausbrand, ein Unfall oder ein Herzinfarkt findet nicht nur von 08:00 bis 18:00 Uhr an einem Werktag statt!
Die Gott sei Dank nicht betroffenen Mitbürger sollten sich nicht über Ruhestörung beschweren,sondern dankbar sein, dass sie nicht selbst in Not geraten sind.

Ein Bericht von Rolf Strobel (Wehrführer der Einheit Nastätten)